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Headerbild Bewegung bei PsA Person bindet Laufschuh auf Straße

Bewegung bei Rheuma – (K)eine gute Idee?!

„Besser nicht“ werden Sie jetzt vielleicht denken. Aber moderate Bewegung und Sport können im Vergleich zu völliger Inaktivität einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Zusätzlich werden Ihre Gelenke gestärkt.

Da die Psoriasis-Arthritis (PsA) meist schubweise, also im Wechsel von aktiv-entzündlichen und weniger aktiven Phasen verläuft, sollten der Therapieplan und sportliche Aktivitäten regelmäßig vom Arzt kontrolliert und an den jeweiligen Gesundheitszustand angepasst werden. So beugen Sie Schädigungen des Bewegungsapparates durch übermäßige oder möglicherweise falsche Belastungen vor.

Auf dieser Seite finden Sie hilfreiche Tipps und Informationen zu Krankengymnastik, Ergotherapie, Yoga und Sportarten, die für Rheuma geeignet sind. Außerdem räumen wir mit weit verbreiteten Mythen und Vorurteilen rund um das Thema „Rheuma und Sport“ auf. Entdecken Sie außerdem unsere Praxistipps für Muskeln und Gelenke sowie Übungsvideos, mit denen Sie einfach zu Hause Ihre Gelenke beweglich halten können.

Ein Rat zur Motivation

Gemeinsam macht Sport mehr Freude. Suchen Sie Gleichgesinnte, die mit Ihnen trainieren, dann hat der „innere Schweinehund“ weniger Chancen Sie auszubremsen.

1. Krankengymnastik hält die Gelenke beweglich

Die Übergänge zwischen Krankengymnastik und sportlichem Training sind fließend. Krankengymnastik beinhaltet neben vielen anderen Möglichkeiten alle Formen der aktiven und passiven Bewegungstherapie.

Zu den aktiven Formen gehören zum Beispiel:

  • Isometrische Spannungsübungen
  • Bewegungsübungen
  • Gangschule
  • Unterwasserbewegungstherapie


Passive Übungen werden vor allem bei schweren Krankheitsbildern oder im akuten Schub angewandt. Das sind zum Beispiel:

  • Mobilisationsübungen
  • Lagerungen oder Dehnung durch den Physiotherapeuten

Krankengymnastik hat therapeutische Ziele und wird typischerweise mit Hilfe und unter Anleitung von Physiotherapeuten durchgeführt. Dabei geht es nicht um das Erreichen von sportlichen Höchstleistungen. Krankengymnastik und sportliche Betätigung können aber problemlos parallel zum Einsatz kommen. In Abstimmung mit den behandelnden Physiotherapeuten kann ein sportliches Training begonnen und allmählich gesteigert werden.

Übungen für Hände und Arme

Bei vielen rheumatischen Erkrankungen sind die Hände am stärksten betroffen. Typische Beschwerden sind Morgensteifigkeit der Gelenke, Bewegungseinschränkungen, schmerzhafte Schwellungen und beim Fortschreiten der Erkrankung auch Deformierungen. Vor allem kann die Feinbeweglichkeit rasch eingeschränkt werden – Dinge fallen einem aus der Hand, man wird „ungeschickter“. Ein ständiges Training der fein abgestimmten Koordination der Hände ist eine der wichtigsten Grundlagen dafür, dass die Hände beweglich bleiben. Darüber hinaus entwickeln sich häufig in Schultern und Nacken rheumatische Beschwerden. Die Bewegung des Schultergelenks ist jedoch besonders wichtig, da bei längerer Inaktivität die Gefahr einer Versteifung besteht. Aus diesen Gründen sollten Sie Ihre Hände, Arme und Schultern gezielt trainieren. Die folgenden Übungen können Sie dabei unterstützen.

Übungen für die Fingergelenke

Übungen für Ellenbogen und Schultergelenke

Übungen für die Knie- und Hüftgelenke

2. Mit Ergotherapie den Alltag meistern

Die Ergotherapie kann auch für Sie eine wertvolle Hilfe darstellen. Sie zielt darauf ab, Sie bei der Durchführung der für Sie bedeutungsvollen Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in Ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.1 Sie können beispielsweise lernen, wie Sie im Alltag Bewegungen möglichst gelenkschonend ausführen oder welche Hilfsmittel es gibt, wenn Gelenke bereits in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Wer beispielsweise Bewegungseinschränkungen der Finger hat und sein Hemd nur noch schwer zuknöpfen kann, wird möglicherweise von Knöpfhilfen profitieren. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Arzt beraten.

3. Welcher Sport ist für mich geeignet?

Dass gerade mehr Sport und Bewegung bei Gelenk-, Muskel- und Knochenbeschwerden helfen sollen, mag auf den ersten Blick verwundern. Doch regelmäßige Sportübungen tragen dazu bei, den gesamten Körper beweglich zu halten und einem Übergewicht vorzubeugen oder entgegenzuwirken. Dabei sollte jeder seine Sportart auf das individuelle Krankheitsbild ausrichten: Schmerzt das Knie, so ist ein Besuch im Schwimmbad einer Wanderung vorzuziehen. Wer sich allerdings wegen einer deutlich sichtbaren akuten Schuppenflechte nicht im Badeoutfit sehen lassen möchte, steigt besser aufs Fahrrad. Und fragen Sie sich, ob Sie lieber im Team oder allein sportlich aktiv sein wollen und ob Sie lieber unter freiem Himmel oder in der Halle trainieren. Besprechen Sie die optimale Sportart mit Ihrem Physio- oder Ergotherapeuten. Das Wichtigste ist – Bewegung muss Spaß machen.

Bei der Wahl der richtigen Sportart stehen Ihnen eine Paletten an Möglichkeiten zur Verfügung: Sportarten wie Walken oder Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren zählen zu den Geradeaus-Sportarten (in Bewegungsrichtung der Kniegelenke) und sind für Rheumatiker wie PsA-Patienten ideal. Gezielte, einfache Gymnastik und Wassergymnastik fördern die Muskulatur und trainieren Beweglichkeit und Koordination, ohne zu belasten. Aerobic und Tanzen trainiert die Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination und besitzt einen hohen Spaßfaktor.

Qigong und Taichi schulen Balance, Atmung, Koordination und angeblich sogar das Gedächtnis, sie sind gelenkschonend und regen alle Muskelgruppen und das Energiesystem des Körpers an.Beim Yoga gibt es spezielle Übungen, die Kondition, Koordination und Beweglichkeit fördern und Ihnen gleichzeitig dabei helfen zu entspannen. Unten finden Sie weitere Informationen zum Thema Yoga.

Neben dem Spaßfaktor ist bei der Wahl der Sportart darauf zu achten, dass die gewählte Sportart

  • die Gelenke schont
  • den Körper ganzheitlich trainiert
  • die Muskulatur stärkt
  • ein möglichst geringes Verletzungsrisiko hat

4. Yoga - Training für Körper und Geist

Entspannen und dabei an Muskelkraft gewinnen? Yoga macht es möglich. Das Training hilft Ihnen durch Bewegungs- und Atemübungen beweglich zu bleiben, beweglicher zu werden und gleichzeitig innere Ruhe und Entspannung aufzubauen. Yoga ist die älteste ganzheitliche Methode, die sowohl auf den Körper wie auch die Psyche positiven Einfluss hat. Mit einer gezielten Auswahl an Yogaübungen können Sie Ihren Körper stärken und dehnen, ohne, dass Ihre Gelenke falsch oder zu sehr beansprucht werden.

Yoga ist nicht nur auf die einzelnen Gelenke fokussiert, sondern stellt den ganzen Menschen in den Mittelpunkt. Es umfasst Entspannungs- und Wahrnehmungsübungen, Übungen zur Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur, viele sanfte Dehnungen und Übungen zur Kräftigung der Muskulatur. Ganz wesentlich sind spezielle Atemübungen und das Ankommen im Hier und Jetzt.

Tipp

Wenn Sie sich für Yoga interessieren, sollten Sie darauf achten, nur sanfte und sehr kontrollierte Übungen zu machen. Sprechen Sie die Übungen immer auch mit Ihrem behandelnden Arzt ab.

5. Praxistipps für Muskulatur und Gelenke

In den nachfolgenden Praxistipps finden Sie für die verschiedenen Gewebe- und Gelenkstrukturen zugeschnittene Empfehlungen, die einfach umzusetzen sind und Ihre Gelenkbeweglichkeit erhalten bzw. verbessern sollen.

6. Vorurteile und Mythen zu Rheuma und Sport

Es ist Zeit, veraltete Ansichten zum Thema Rheuma und Bewegung ganz aktiv über Bord zu werfen. Hier finden Sie eine Sammlung der häufigsten Aussagen und Richtigstellungen.