WELCHER SPORT IST FÜR MICH GEEIGNET?
Dass gerade mehr Sport und Bewegung bei Gelenk-, Muskel- und Knochenbeschwerden helfen sollen, mag auf den ersten Blick verwundern. Doch regelmäßige Sportübungen tragen dazu bei, den gesamten Körper beweglich zu halten und einem Übergewicht vorzubeugen oder entgegenzuwirken. Dabei sollte jeder seine Sportart auf das individuelle Krankheitsbild ausrichten: Schmerzt das Knie, so ist ein Besuch im Schwimmbad einer Wanderung vorzuziehen. Wer sich allerdings wegen einer deutlich sichtbaren akuten Schuppenflechte nicht im Badeoutfit sehen lassen möchte, steigt besser aufs Fahrrad. Und fragen Sie sich, ob Sie lieber im Team oder allein sportlich aktiv sein wollen und ob Sie lieber unter freiem Himmel oder in der Halle trainieren. Besprechen Sie die optimale Sportart mit Ihrem Physio- oder Ergotherapeuten. Das Wichtigste ist – Bewegung muss Spaß machen.
Bei der Wahl der richtigen Sportart stehen Ihnen eine Paletten an Möglichkeiten zur Verfügung: Sportarten wie Walken oder Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren zählen zu den Geradeaus-Sportarten (in Bewegungsrichtung der Kniegelenke) und sind für Rheumatiker wie PsA-Patienten ideal. Gezielte, einfache Gymnastik und Wassergymnastik fördern die Muskulatur und trainieren Beweglichkeit und Koordination, ohne zu belasten. Aerobic und Tanzen trainiert die Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination und besitzt einen hohen Spaßfaktor.
Qigong und Taichi schulen Balance, Atmung, Koordination und angeblich sogar das Gedächtnis, sie sind gelenkschonend und regen alle Muskelgruppen und das Energiesystem des Körpers an.Beim Yoga gibt es spezielle Übungen, die Kondition, Koordination und Beweglichkeit fördern und Ihnen gleichzeitig dabei helfen zu entspannen. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Yoga.
Neben dem Spaßfaktor ist bei der Wahl der Sportart darauf zu achten, dass die gewählte Sportart
- die Gelenke schont
- den Körper ganzheitlich trainiert
- die Muskulatur stärkt
- ein möglichst geringes Verletzungsrisiko hat
Besonders wenn die Gelenke schmerzen, ist man versucht, sich nicht zu bewegen. Aber auch hier gilt: Bewegung kann Linderung bringen! In dieser Zeit stehen langsame schonende und passive Bewegungen im Vordergrund. Gelenk und Muskulatur sollten sanft bewegt werden. Es ist erwiesen, dass bei trainierten Menschen Schübe weniger häufig und von kürzerer Dauer auftreten und weniger heftig ausfallen als bei untrainierten Menschen.
Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind häufige Symptome einer PsA. Gerade dann ist es besonders schwer, sich für Bewegung zu begeistern. Versuchen Sie es trotzdem! Verabreden Sie sich mit Freunden zum Spazierengehen, zum Sport, oder melden Sie sich zu Kursen an. Sie werden spüren, wie die Motivation mit jedem Mal wächst und wie gut Sie sich fühlen werden. Wenn Sie bisher keine Sportskanone waren, dann lassen Sie es langsam angehen. Das ist besser für Ihre Gelenke und Ihre Motivation.
In der nachstehenden Tabelle finden Sie konkrete Angaben zu Übungsdauer und Wirkung – besonders hilfreich für Einsteiger.
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1. Proschek D, Rehart S: Sport und rheumatoide Arthritis. Z Rheumatol. 2014; 73: 434–8. Decker E,
Müller-Ladner U: Rheumatoide Arthritis. Systemische Entzündung und kardiovaskuläre Morbidität. Internist.
2013; 54: 434–40
Ergotherapie. Definition. DVE 08/2007. https://www.dve.info/ergotherapie/definition.html. (letzter Zugriff: September 2017)